Wie sinnvoll ist der IgG_Test?


Bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeit
Wie sinnvoll ist der IgG_Test?
mauritius images / Frantic / Alamy / Alamy Stock Photos

Teure IgG-Tests behaupten, versteckte Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten aufzuspüren. Der Verzicht auf diese Nahrungsmittel soll dann zahlreiche Symptome lindern. Doch ist an dem Versprechen auch wirklich etwas dran?

Unerkannte Unverträglichkeiten

Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten können gravierende Gesundheitsprobleme verursachen. Sie treten immer dann auf, wenn der Körper bestimmte Nahrungsmittel-Bestandteile nicht richtig verwerten kann. Das ist zum Beispiel der Fall bei der Laktose-Intoleranz oder bei der Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie). Beide Unverträglichkeiten können über Labortests heute zuverlässig nachgewiesen werden. Die Vertreiber von IgG-Tests behaupten darüber hinaus, dass es auch andere Unverträglichkeiten auf bestimmte Lebensmittel geben soll. Diese könnten dann unterschiedlichste Beschwerden verursachen, zum Beispiel Migräne oder auch einen Morbus Crohn.

Test mit fraglichem theoretischem Hintergrund

Teure IgG-Tests sollen helfen, solche versteckten Unverträglichkeiten aufzudecken. IgG steht für „Immunglobulin Typ G“. Solche IgGs sind als Antikörper Teil des körpereigenen Abwehrsystems. Sie bilden sich, um beispielsweise Krankheitserreger zu bekämpfen. Mehr als fraglich ist allerdings, ob sich diese IgGs bei Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten bilden. Möglicherweise zeigt ein Test also an, dass sich im Blut viele IgGs gegen bestimmte Nahrungsmittel befinden. Was das dann bedeutet, ist wissenschaftlich betrachtet allerdings völlig unklar.

Nutzen nicht wissenschaftlich belegt

Dennoch hat die Organisation medizin-transparent versucht herauszufinden, ob es verlässliche Studien zum Nutzen der Tests gibt. Die Frage lautete: Nehmen Beschwerden ab, wenn Personen auf Nahrungsmittel verzichten, die im IgG-Test auffällig waren? Viele Behauptungen über den Nutzen wurden bisher noch nie in Studien untersucht. Die wenigen Studien, die zu finden waren, wiesen teilweise erhebliche Mängel auf. Waren die Studien qualitativ vertretbar, konnten sie keinen Nutzen bei Verzicht auf die auffälligen Lebensmittel zeigen.
Das Fazit lautet: IgG-Test sind teuer, ohne dass ein Nutzen bisher nachgewiesen werden konnte. Verzichten Betroffene wegen des Tests auf viele Nahrungsmittel, könnten in der Konsequenz sogar Mangelerscheinungen auftreten.

Quelle: medizin-transparent.at
 

Unsere Partnerapotheken



News

Keine Chance dem Fuchsbandwurm

Schild an einem Baum warnt vor mit Fuchsbandwurm kontaminierten Pilzen.

Waldfrüchte waschen, Hunde entwurmen

Pilze sammeln, Brombeeren vom Strauch naschen: Das kann dort, wo der Fuchsbandwurm verbreitet ist, gefährlich werden. Denn infiziert sich der Mensch mit dem Parasiten, droht eine lebensgefährliche alveoläre Echinokokkose.   mehr

Zervixkarzinom: Auch über 65 relevant
Zervixkarzinom: Auch über 65 relevant

Vorsorge nicht aussetzen

Das Zervixkarzinom ist bei Frauen die vierthäufigste Krebsart. In regelmäßigen Abständen werden Frauen zwischen 20 und 65 Jahren deshalb an die Früherkennungsuntersuchung erinnert. Doch auch für ältere Frauen macht es Sinn, sich screenen zu lassen.   mehr

Blutspenden als Schutz vor Blutkrebs?
Blutspenden als Schutz vor Blutkrebs?

Gesunde Reaktion

Wer Blut spendet, tut nicht nur etwas Gutes für die Allgemeinheit: Möglicherweise schützen regelmäßige Blutspenden auch vor Krebs.   mehr

Diabetes-Risiko durch Kartoffeln?
Diabetes-Risiko durch Kartoffeln?

Auf die Zubereitung kommt´s an

Gekocht, gebraten, frittiert oder als Brei: Auf Kartoffeln mag man weder in der Hausmannskost noch in der Haute Cuisine verzichten. Allerdings hat die beliebte Knolle auch ihre Schattenseiten: Sie erhöht das Risiko für einen Typ-2-Diabetes.   mehr

Wie ADHS-Medikamente langfristig helfen
Hand mit Kreide vor einer blauen Tafel, auf der mit ADHS zusammenhängende Probleme wie z.B. Überforderung notiert sind.

Weniger Suizide, seltener krank

ADHS-Medikamente wirken einerseits, indem sie akute Beschwerden lindern. Sie haben darüber hinaus aber auch langfristig einen positiven Einfluss auf das Leben der Betroffenen, wie neue Daten zeigen. So senken einige von ihnen das Risiko für Klinikaufenthalte und Selbstmordversuche.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Edelweiß-Apotheke
Inhaber Oliver Keitel
Telefon 030/91 61 11 81
E-Mail office@edelweiss-apotheke.de